SAIGANI

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Um der Liebe Willen,

existiert die Welt,

um der Liebenden Willen

erwacht sie in jedem neuen Tag.

Dejay

 

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In einem dunklen, geheimnisvollen Wald in Passau, plätschert der Regen auf das dichte Laub der Bäume. Dejay läuft auf der Lichtung, am Waldrand entlang und bewacht seine Schüler.

Eingehüllt in eine Notfalldecke warte ich auf die Erleuchtung. Mir ist kalt und ich habe Angst vor dieser Einsamkeit in mir.
Heimlich habe ich Zigaretten mit auf die Visionssuche genommen,vorher habe ich die Fastenregeln gebrochen um meine Gefühle nicht zu spüren. Meine Verzweiflung kriecht aus meinem Bauch den Rücken entlang. Ich will nur noch sterben. Ich kann das nicht aushalten. Meine Hände zittern, schweißgebadet fange ich an zu beten, obwohl ich nicht weiß wie das geht.
Ich bin in Kontakt mit mir selbst. Etwas außerhalb von mir, nimmt mich wahr. Ich bin mir ganz sicher, etwas hat Kontakt zu mir aufgenommen. Ein Vogel sitzt ganz nahe an meinen Füßen, völlig regungslos sieht er mich an. Ich dachte Tiere haben kein Bewußtsein,
aber dieser Vogel hat keine Angst vor mir.

Als mich Dejay abholt, sagt er:"Du hast ein weiches Herz".

Ich lege meine Hand in seine Hand und sehe ihm in die Augen und etwas tief in mir sieht ihn an, genau wie der Vogel mich wahrgenommen hat.

Ich habe keine Angst vor ihm.

Ein Gefühl von Liebe und Vertrauen durchströmt mein Herz.

Ich bin nicht mehr allein.    

 

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Nach der Meditation legen sich einige Schüler in eine Reihe

und atmen gemeinsam, jeder in seinem eigenen Atemrhytmus.

Dejay beobachtet die Menschen und gibt Hilfestellung um

uns das Loslassen zu erleichtern.

 

Ein Mann weint. Er hat Aids und er hat Todesangst. Ich fühle mich ihm sehr nahe. Ich bin mit meinen Gedanken mehr bei ihm, als mich auf meinen Atem zu konzentrieren. Da geht es um den körperlichen Tod und nicht um eine meditative Todeserfahrung.

Der Schreck sitzt mir immer noch in den Knochen, als mir meine eigene Todesangst die Kehle zuschnürt. Mein Atem stockt, mein Körper windet sich, als Dejay mit einem Druck auf meinen Halsansatz meinen Atem wieder zum fließen bringt. Ich weine und versuche zu stammeln, daß ich es nicht wert bin geliebt zu werden, daß ich nicht würdig bin Gott zu lieben."Ich bin nicht würdig, daß Gott mich liebt." Die gestaute Energie in mir schießt durch mein Kronenchakra aus meinem Körper heraus und ich falle in Trance.

Dejay beugt sich über mich und sieht mich an. In seinen tiefen blauen Augen spiegelt sich die Welt.

Das Licht in mir,

sieht die Unendlichkeit

seiner menschlichen Seele.

Das ist Energie, reines weißes Licht. Das ist Lebensenergie, das ist Gott. Einfach unglaublich, das ist sich selbst gewahr sein.
Eine Trennung von ihm ist völlig unmöglich.


"Sieh das ist Liebe."

 

TAIZE

Leben ist Begegnung

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GOTT     IST          LIEBE

Ich sitze mit Dejay an einem Lagerfeuer, auf der Schweibenalp am Brienzersee inmitten der Schweizer Zentralalpen. Wir wärmen unsere nackten Füße in der warmen Asche eines Lagerfeuers. Meine Aufgabe ist es das Feuer zu bewachen und mich um die Bedürfnisse der Menschen zu kümmern, die sich auf die Transformation ihres Egos vorbereiten. Dejay prüft die Plätze der Meditierenden  und bewacht seine Schüler.

                                                                                       

                 Die Feuerstelle befindet sich in einem Tippi und ich fegen don Boden und kehre die Funken ins Feuer zurück. Ich habe mich so sehr auf dieses Seminar gefreut und jetzt muß ich hier fegen. Ich starre ins Feuer und lege Äste nach. Ich betrachte den letzten Ast genauer, er ist geformt, wie ein Adlerkopf. Ich nehme den Ast wieder raus und lasse ihn vor Schreck fallen, weil es eine Verbindung gibt zwischen meinem Arm und dem Ast. Jetzt beginnt es zu regnen und ich muß mich um die Sachen der Leute kümmern. Die Wassertropfen, die auf die Zeltwand fallen, bilden Zeichnungen, die ich von innen sehen kann. Es sind Indianerköpfe und Federn.

Es gibt eine Verbindung zwischen Ästen im Feuer, den Bodenbrettern, die ich fege und meinen Armen. Ich kann es fühlen. Ich konzentriere mich auf meinen Atem, mein Herz schlägt bis zum Hals.

"Es ist alles Eins und alles steht miteinander in Verbindung."

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Mit ausgebreiteten Armen liege ich auf dem Berg und sehe wie die Wolken sich über mir auftürmen. Langsam lasse ich meinen Atem fließen und öffne mein Herz. Ich sehe wie die Luft flimmert. Ich kann wieder Energie sehen, kleine Punkte, die immer wieder verglühen. Die Wolken bilden verschiedene Formen und kommen immer näher.

Mein Herz schmilzt dahin,

von Liebe und Sehnsucht getragen.

Ich bin eins

mit dieser Liebe und Kraft,

eins mit mir

und mit dem Leben selbst.

Ein Schüler hat mich gefunden und bringt mich in Dejay's Zelt. Ich kann nicht sprechen und kaum laufen, reglos liege ich auf dem Zeltboden in Decken gewickelt und höre aus der Ferne Dejay's Stimme. Gleichzeitig nehme  ich Geräusche wahr, von fahrenden Zügen und von  einem Bahnhof.

Er sieht mich an, nimmt meine Hand und sagt,"Du mußst sofort nach hause. Du brauchst Hilfe." Ich habe ihm versprochen, sofort eine Therapie zu machen.

 

Die Indianer

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Mit Dejay und seinen Schülern und den Indianern sitze ich ganz nackt in einer Schwitzhütte in Bebra in Nordhessen und fühle Todesangst. Sie ist ein Symbol für die Gebärmutter, die das Kind nährt, schützt und vor Schaden bewahrt. Sie ist ein Symbol für Mutter Erde, die uns trägt und uns alle wieder in sich aufnimmt, wenn wir tot sind.

Es ist heiß und ich bekomme fast keine Luft.

Meine Seele und mein Körper wird gereinigt.
Weil ich so viel geraucht habe, bekomme ich unerträgliche Hustenanfälle. Es ist unvorstellbar, wieviel ein Mensch schwitzen kann. Dejay's Nähe gibt mir Sicherheit. Ich lasse meine Angst los und weine meinen ganzen Schmerz aus der Seele.Mir wird ein bischen schummerig und ich darf mich trotz der Enge in der Hütte ein bischen hinlegen. Die schweren Decken, die auf der Schwitzhütte liegen lassen ein wenig Licht durch. Wieder erscheinen Gesichter an den Wänden der Hütte.
Sie haben große Hüte und schwarze Mäntel an.
Das sind Dervische, manche haben weiße Kleider an und drehen sich um ihre eigene Achse.
Als ich von der Trance erwache, verlassen alle die Hütte. Mein Körper dampft richtig. Dann kommt Dejay mit einem Eimer Wasser und gibt mir zu trinken. Er legt sich neben mich und nimmt mich in seine Arme.
Ich fühle mich sicher und geborgen.

Meine Ich-Grenzen lösen sich auf.Alles in mir wird weich und durchlässig. 

Der Boden unter mir gibt nach. Ich falle in ein tiefes schwarzes Loch, 

dann sehe ich unter mir einen glühenden Lavasee. 

Ich brenne und falle hinein.  Es ist alles gut. 

Laß sterben, was sterben muß, damit etwas neues geboren wird.                                

 

Die Indianer machen eine Heilungszeremonie. Ein Schüler von Dejay zeigt mir wie geistiges Heilen funktioniert. Als er meinen Bauch abtastet erschrickt er total. Er sagt, Du mußt sofort ins Krankenhaus, da stimmt was nicht. Die Ärzte haben einen Tumor festgestellt, der fast die Aorta durchbrochen hat. Wenn die indianische Heilungszeremonie nicht gewesen wäre, wäre ich nicht mehr am Leben.

 

Enlightenment Intensive

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Wir sitzen in Offenburg in Dejay's Zimmer, dort hängt ein Bild mit Babaji's Botschaft über seinem Bett.

"Wahrheit, Einfachheit und Liebe."

Ich sage zu ihm:"Ich liebe Dich und Ich will bei Dir bleiben."

Er sieht mich eindringlich an und sagt kein Wort.

 

Dejay gibt seinen Schülern Anweisungen. Wir dürfen nicht rauchen,nur wenig essen, keinen Alkohol trinken, in den Pausen nicht reden und keinen Sex haben. Wir sitzen alle paarweise zusammen in einem Raum und jeder hat die Möglichkeit eine unmittelbare und direkte Erfahrung der Wirklichkeit zu machen. Wir werden fähig sein die Welt, ohne unsere Filter, Gedanken, Vorstellungen zu erfahren.

Die Fragen die gestellt werden sind:

"Wer bin ich?"

"Was ist Leben"?

"Was ist ein Anderer?"

 

Ich schäme mich entsetzlich. Ich habe schon wieder geraucht. Ich fühle mich total in die Enge getrieben. Mir fällt nichts ein. Ich will lieber tot sein. Ich kann doch hier nicht zugeben, was für ein Idiot und Schwächling ich bin. Ich kann nicht darüber sprechen, daß ich eigentlich nur aus Angst bestehe.
Nach fünf Minuten höre ich Dejay's Stimme, "Jetzt danke Deinem Partner und wechsle." Mein Kommunikations - Partner hat sich tatsächlich bei mir bedankt. Es kommt kein Feedback, es hört mir nur jemand zu.
Noch nie hat mich jemand so bedingungslos akzeptiert. Noch nie habe ich Menschen so intensiv zugehört, mit einem offenen Herzen, voller Respekt und Aufmerksamkeit.

Zwischendurch darf man Dejay fragen stellen, oder um Hilfe bitten, wenn man nicht weiter kommt.

Ich fühle mich befreit von den Dogmen meiner Kindheit

Alles kommt hoch. Alles was mir angetan wurde. Alle düsteren Familiengehimnisse kommrn ans Tageslicht,

die ganze Wut, meine tiefe Verletzung, 

meine Verzweiflung, 

meine Scham. 

Ich weiß nicht, wer ich bin. 

Alles bricht zusammen, alle Sicherheit, alle Masken.

Ich fühle nicht meine Gefühle, Ich fühle, was ich fühlen sollte.

Ich bin nicht die, die ich bin, ich bin so wie die anderen mich haben wollen.

Ich weiß nicht woher ich komme, ich weiß nicht wohin ich will.

Ich tue nicht was ich tun will, ich mache was andere mir sagen.

                                                               

Meine Frage, die ich Dejay gestellt habe war:

"Liebst Du mich?"

Er antwortete:" Ja aber ich will keine Beziehung zu Dir haben."

 

Die Derwische in Konya

Warum liebt er Allah mehr als mich?

 

Dejay will keine Beziehung zu mir haben.

Ich verstehe die Welt nicht mehr.

Ich nehme meinen ganzen Mut zusammen und fliege nach Konya in die Türkei um herauszufinden, warum Dejay Allah mehr liebt als mich. Ich habe ein Buch bei mir, von Reshad Field, "Ich ging den Weg der Derwische." Auf dem Weg zum Mevlana Museum spricht mich ein wunderschöner junger Mann an, ein Teppichhändler und fragt ob er mir helfen kann. Ich sage, daß ich dringend mit einem Derwisch sprechen muß. Er will mich zum Tee einladen und mir helfen. Er kann mir nicht erklären, warum ein Derwisch Gott mehr liebt, als alles auf der Welt, aber er würde es mir zeigen, wenn ich eine Woche für ihn arbeite. Ich schreibe für ihn Adressen auf Briefumschläge, die in die ganze Welt verschickt werden und alles was Dejay mir beigebracht hat, ist in meinem Bewußtsein präsent. Seine Worte sind in mein Herz gefallen  Ich konzentriere mich auf meine Arbeit und eine Macht, größer als mein Ich, berührt mich ganz tief in meinem Herzen. Je mehr Liebe zu den Empfängern der Briefe fließt, desto größer wird die Liebe in meinem Herzen.

Abends besuche ich die Semazen-Tänze, die zu Ehren

Mevlana Celaleddin Rumi's Vereinigung mit Allah,

jedes Jahr

vom 10. - 17. Dezember

in Konya stattfinden.

 

Indem sich der Tanzende Derwisch seines Umhangs entledigt, wird er spirituell wiedergeboren. Zu Beginn des Rituals kreuzt der Tanzende Derwisch seine Arme und sammelt sich in seinem Herzen. Auf diese Weise bestätigt er die Einheit Gottes. Während er sich im Kreis dreht, sind seine Arme weit ausgebreitet. Sein rechter Arm weist Richtung Himmel, bereit, die Liebe Allahs entgegenzunehmen. Seine linke Hand, auf die seine Augen geheftet sind, zeigt zur Erde. Er dreht sich von rechts nach links um die eigene Achse, sein Herz umschließt so die ganze Schöpfung in Liebe.

 

Ahmet Ozhan singt "Erler Demine Destur Alalim" diese Liebe, die mich mit Dejay verbindet, vereinigt hier diese Menschen im Sportpalast in Konya. Dejay atmet in meinem Herzen. Zwei mal ein (Allah) einmal aus (Hu).
Mein Herzschlag gleicht sich seinem Atemrhytmus an. Ich fühle mich so sicher und geborgen, wie in seinen Armen. Die Energie steigt in kleinen Wirbeln hoch. Mein Herz öffnet sich, mein Bewußtsein fließt mit meinem Atem in den Raum.
Ich lasse alles los und gebe mich völlig dieser Kraft hin, bis ich das Gefühl habe, daß mein Herz den ganzen Raum umfaßt und die Derwische drehen sich im Zentrum meines Herzens.

Ich sehe in den Sternenhimmel von Konya und weine vor Glück und Dankbarkeit.
Diese Lichtwirbel, die ich auf der Schweibenalp gesehen habe,
formen sich zu einem großen Wirbel,
und verdichten sich zu einer brennenden Kugel.

Durch das drehen kühlt die Kugel wieder ab und es entstehen Wolken. Durch den Regen ensteht das Meer. Das Meer verdampft und es entstehen Berge, Wälder, Seen und Flüsse.
Aus Liebe entstehen alle Lebewesen es ist unbeschreiblich schön.

 

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Die Transformation

meines Schattens

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Im Haus des Lehrers

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Die Luft ist erfüllt von Sinnlichkeit und Freude, es duftet nach frisch gemähtem Gras. Dejay sitzt mit seinen Schülern auf der Terrasse und beobachtet mich, wie ich unter Anleitung von Krzysztof, die trockenen Äste eines Viburnum Strauches beschneide. Die Energie steigt unmerklich an, während wir zusammen lachen. Er erklärt mir, wieviel Kraft den Pflanzen entzogen wird, durch den Ballast, der abgestorbenen Äste. Eine Energie, die sie dringend zum blühen brauchen.

Dejays Hund, Felek hechelt in der Sonne und erinnert mich daran, mich auf meinen Atem und meine Arbeit zu konzentrieren. Krzysztof gräbt einen riesen Baumstupf aus, der an der Terrasse im Weg steht. Es ist einfach unglaublich, wieviel Kraft dieser Mann hat. Im regelmäßigen Rhytmus schlägt seine Axt die Wurzeln des Baumes ab.

Ich atme 2 mal ein / Allah

und einmal aus / Hu

 

 

 

Eine tiefe Stille breitet sich in meinem Herzen aus.
Die verdorrten Äste fallen zu Boden, meine Gedanken kommen und gehen. Ich lasse Los. Meine Angst vor der Zukunft, meine Scham für meine Gefühle, meine Angst vor dem Tod, meine Angst vor Zurückweisung, meine Unsicherheit, meine geringes Selbstwertgefühl, meine Sucht nach Anerkennung, meine Angst von anderen in meinen Schwächen durchschaut zu werden, in meiner tiefen Ohnmacht, Verwirrung und Hilflosigkeit erkannt zu werden.
Alles in mir stirbt und ich atme weiter.
Dejay kommt auf mich zu und nimmt mich in die Arme. Ich weine mir den ganzen Schmerz von der Seele. "Bitte hilf mir, laß mich nicht allein. Ich will bei Dir bleiben, ich kann nicht ohne Dich leben. Ich liebe Dich."
Er antwortet:" Komm mit, ich helfe Dir. Die Schüler treffen sich alle im Therapieraum und wir machen zusammen eine Atemsitzung."

Während er meine Hand nimmt, dringt die tiefe, mächtige, Gegenwart des Lebens in mich ein.

Alle sitzen im Kreis und atmen im gleichen Rhytmus. Al  - ein lah - aus. ( Al - lah, Al - lah,Al - lah......)

Ich fühle mich geborgen in der Gruppe und die Verkrampfung in meinem Bauch löst sich langsam auf.

Die tiefen Gefühle sind immer noch da, aber sie beherrschen mich nicht mehr.

Jetzt spüre ich wohlige Lust und mein Becken wölbt sich langsam vor und zurück.

Wie ein Blitz schießt die befreite Kundalini Energie durch meinen Körper und trägt mich hinaus in die Nacht.

Ich kann mit dem Wind durch die Bäume fliegen, bis zu den Wolken.

Voller Dankbarkeit sehe ich in Dejay's Augen und diesmal bin ich nicht ohnmächtig geworden.

                                     

Früh am Morgen bin ich aufgewacht, der Morgentau auf den Gräsern glitzert im Licht der aufgehenden Sonne. Jeder Grashalm, vom Sonnenlicht durchflutet, erzählt von seiner Liebe zu Allah. Mein Ich stirbt und was bleibt, ist seine Liebe zu mir. Die weißen Blüten der Sträucher, die ich beschnitten habe, sind über Nacht alle aufgegangen.

Die herumliegenden Äste erinnern mich an das Gedicht von der Rohrflöte von Mevlana Celaledin Rumi.

"Hör auf das (abgeschnittene) Schilfrohr," sagt Rumi zu Beginn seines großen Gedichtes - des Mathnawi - "denn es erzählt seine eigene Geschichte, es beklagt seine Getrenntheit." Hier bedeutet das Schilfrohr die Rohrflöte, die den Gesang des Schilfes, von dem sie stammt, weitergibt; aber es ist auch Rumis Gleichnis der Menschen: ihrer physische Form, solange sie auf der Erde sind, entspricht der des Schilfes, und die, die sich ihrer eigenen göttlichen Quelle gegenwärtig sind, sind jene, die die Musik machen. Ihre Musik ist ihre Erinnerung, ihr Dhikr, aber es sind auch ihr Leben und ihre Handlungen, die sie mit ihrem Bewußtsein von der Göttlichkeit in Einklang bringen wollen.

 

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Ich war ganz krank vor Liebe und Sehnsucht nach

Dejay, aber meine menschliche Liebe zu ihm,

ist die Liebe meiner Seele zu Allah

und meine Sehnsucht nach ihm.

Mit Tränen der Freude in unseren Augen, nehmen wir die Projektionen unserer dunklen, verborgenen Seiten zurück, ohne die wir uns selbst niemals erkannt hätten. Wir vereinigen uns mit tiefer Leidenschaft und Liebe, im Bewußtsein unserer Ganzheit und wagen den Tanz des Lebens. Wir lachen und lassen unseren Seelen die Freiheit, jenseits von Raum und Zeit, zu sein, was sie vom Anbeginn der Zeit an gewesen sind.

La ilahe illallah

Hu

 

 


Lausche dem Schilfrohr!

Im Namen Gottes des Gnädigen und Barmherzigen.

 Lausche dem Schilfrohr! Es erzählt eine Geschichte, die die Trennung beklagt.
Und es sagt: ,,Seit ich vom Schilfbett getrennt, hat meine Trauer Männer und Frauen zu Wehklagen gerührt. Zerrissen von der Trennung ist mein Herz. So kann ich vielleicht den Schmerz des Liebessehnens enthüllen. Jeder, der weit entfernt von seinem Ursprung zurückgelassen wurde, wünscht sich die Zeit zurück, als er noch mit ihm vereint.
Überall brachte ich meine wehmütigen Klagen vor. Ich gesellte mich zu Unglücklichen und Frohlockenden. Jeder wurde mein Freund auf seine Art; keiner begehrte meine innersten Geheimnisse zu ergründen. Mein Geheimnis liegt nicht so weit von meiner Klage doch Auge und Ohr mangelt es am Licht in dem es erkannt werden könnte. Der Körper wird nicht von der Seele verhüllt, noch die Seele vom Körper und doch ist es niemandem erlaubt, die Seele zu schaue? Dieser Klang des Schilfrohres ist Feuer, er ist nicht Wind: Wer dieses Feuer nicht hat, mag nichtig sein! Es ist das Feuer der Liebe, das im Schilfrohr steckt. Es ist die Glut der Liebe, die im Wein liegt. Das Schilfrohr ist der Gefährte eines jeden, der von einem Freund getrennt wurde: Seine Töne durchbohren unsere Herzen. Wer sah jemals ein Gift und Gegengift wie das Schilfrohr? Wer sah jemals einen Verehrer und sehnsüchtig Liebenden wie das Schilfrohr? Das Schilfrohr erzählt vom blutbefleckten Weg und erzählt Geschichten von der Leidenschaft des Madschnun. Nur dem Sinnlosen ist der Sinn vertraut: Die Zunge hat keinen Begleiter außer dem Ohr. In unserem Leid sind uns die Tage des Lebens zu wider. Unsere Tage gehen einher mit brennendem Kummer. Sind unsere Tage vergangen, laß sie gehen! Was soll's. Du aber bleibe, denn nichts ist heilig so wie Du.
Wer kein Fisch ist, wird durch Sein Wasser gesättigt; wer ohne tägliches Brot ist, dem ist der Tag lang. Niemand versteht den Zustand des Reifen, solange er roh ist:

 Deshalb miissen meine Worte kurz sein. Leb wohl!

(Mevlana Celaleddin Rumi -   Rheshad Feild )

 

 

 

 



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